Freitag 17.11.
Wir wollen uns lebend!
„Wir wollen uns lebend“
skandieren vermehrt Feminst*innen auch im deutschsprachigen Raum.
Dieser Aufschrei richtet sich gegen die brutalste Form patriarchaler
Gewalt – die Ermordung von femininen, feminisierten und dissidenten
Körpern. Insbesondere Ansätze aus Lateinamerika und der Karibik
erfahren in diesem Kontext große Aufmerksamkeit. Ausgehend von
feministischen Kämpfen theoretisieren sie das Verhältnis von
Gewalt, Geschlecht und Sexualität neu und bereichern somit
transnationale Debatten. Lassen sich Debatten und Theorien aus
Lateinamerika und der Karibik so einfach auf Europa übertragen und
welche Schwierigkeiten stellen sich angesichts anglo-eurozentrischer
und postkolonialer Strukturen in der Wissensproduktion? Welche
gesellschaftlichen Veränderungen bräuchte es, um feminizidaler
Gewalt entgegenzuwirken?
Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigen sich die zwei kürzlich erschienenen Bücher “Feminizide. Grundlagentexte und Analysen aus Lateinamerika” und “Femi(ni)zide. Kollektiv patriarchale Gewalt bekämpfen”. Merle Dyroff, Marlene Pardeller, Kyra Schmied und Cari Maier geben im Gespräch Einblicke in transnationale feministische Debatten über Feminizide und patriarchale Gewalt.
Es wird die Arbeit „Femizide und Sprache“ der Künstlerin Katharaina Brandl zu sehen sein, die sich mit den Orten und der Unsichtbarmachung der Gewalt an Frauen* auseinandersetzt.